Mittwoch, 15. Januar 2014

Schloss Radibor.

Mittwoch, 15. Januar 2014
BAUTZEN NACHRICHTEN
Neue Fenster im Schloss Radibor

Von Kerstin Fiedler

Da liegen sie vor dem Eingang vom Schloss, die neuen weißen Fenster. Schlossherr Erwin Feurer ist froh, dass sie jetzt geliefert wurden. „Damit können wir endlich den Innenhof dicht machen, damit die Kälte nicht mehr so durchs Schloss zieht", sagt der Schlossbesitzer. Und betont, dass dies nur provisorische Fenster sind, denn sie sind nicht aus Holz, wie es die Denkmalpflege vorschreibt.

Am Abend haben Mitglieder des Jugendclubs Radibor ihm geholfen, die Fenster ins Schloss zu bringen. „Das sind die einzigen, die mich noch nie enttäuscht haben", lobt Erwin Feurer die Jugendlichen. Doch ansonsten scheint er etwas zu resignieren. „Ich weiß nicht so richtig, was ich noch tun und anbieten soll", sagt er. Dabei möchte Feurer so gern als Vermittler von Kultur das Schloss öffnen – für alle. Doch er findet keinen großen Anklang. Seinen Vorschlag, eine Gedenkstätte für Alois Andritzki und Maria Grollmuß einzurichten, wurde abgelehnt. Die Kunstinitiative Obart, die sich zunächst dort niedergelassen hatte, hat aus seiner Sicht nicht die Wirkung erreicht, wie er es sich erhofft hatte. Deshalb gehen seine Bemühungen jetzt dahin, das Schloss dicht zu machen, um es – zumindest in einem Flügel – beheizbar und damit bewohnbar zu machen. Sicherungsarbeiten an den Pavillons im Park waren dank der Denkmalpflege möglich.

Jedes Mal, wenn Erwin Feurer in Radibor ist, bringt er neues Material mit. Möbel, Bilder, einen schmiedeeisernen Rosenbogen. „In solch ein Schloss gehört doch auch eine Kapelle", sagt der Schweizer. Um Leben in die Räume zu bringen, kann er sich auch vorstellen, den einen Teil des Hauses zu Wohnzwecken freizugeben. „Wer Lust hat, im Schloss zu wohnen, kann sich gern melden", sagt er. Denn dann schläft das Schloss nicht ein, sondern lebt, sagt er. Bis zum Sommer müsse etwas geschehen, sonst müsste er sich anderweitig orientieren. Das heißt, dass er das Schloss nicht mehr öffnet, nur für eine private Nutzung vorsieht oder sogar verkauft, sagt Feurer resignierend. Er hofft, dass sich die Radiborer noch besinnen. „Ich bin für jeden Vorschlag offen", sagt Erwin Feurer.

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