Die Com Media Vision AG und der International Burnout Fund aus der Schweiz, beide vertreten durch Erwin Feurer, haben am 7. Dezember 2013 das Kulturdenkmal Bahnhof Leisnig an der Auktion in Berlin zugeschlagen erhalten.
Teilweise Auszug aus Wikipedia:
Die Ursprünge der Stadt Leisnig stehen in engem Zusammenhang zur im 10.
Jahrhundert errichteten Burg Mildenstein. Die Burg gehört zu den ältesten
Anlagen in Sachsen. Die erste urkundliche Erwähnung des zugehörigen Burgwards
erfolgte 1046 als „Lisnich“.
.
Das historisch hochinteressante und spannende Städtchen mit rund 10‘000
Einwohnern hat durch die Umsetzung von Visionen und Utopien den Aufbruch in
eine hoffnungsvolle Zukunft geschafft, präsentiert sich dem Besucher in einer
weltoffenen und zuvorkommenden Art und Weise und hat sehr viel zu bieten. Der
Bahnhof Leisnig scheint trotz derzeit verfallenem Zustand prädestiniert zu sein
als eines unter zahlreichen wertvollsten Baudenkmälern zu einem der schönsten
Bahnhöfe Sachsens verwandelt werden zu können. Es erstaunt schon, dass dem
selbst in diesem maroden Zustand sich befindenden außergewöhnlichen Kulturgut
aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr liebevolle Beachtung und
Wertschätzung entgegengebracht und
geschenkt wurde. Dabei könnte er
durchaus ein Bindeglied zur Burg Mildenstein, einer der attraktivsten
frühmittelalterlichen Burganlagen, darstellen.
Im Rahmen des Baus der Bahnstrecke Borsdorf–Coswig als zweite
Eisenbahnlinie zwischen Leipzig und Dresden erhielt Leisnig 1867 den Anschluss
ans Eisenbahnnetz. Der im Muldental südöstlich der Altstadt gelegene Bahnhof
markierte einen neuen Fixpunkt der Stadtentwicklung. Im Umfeld des Bahnhofes
(Bahnhofsvorstadt) siedelten sich in den folgenden Jahrzehnten weitere Fabriken
an. Die Einwohnerzahl stieg bis 1910 nochmals auf 8.001 Einwohner an.
Vorderhand einige
Eindrücke des Bahnhofs. Er ist gebaut im neugotischen Stil, was ihn ganz
besonders hervorhebt. Die
Neugotik zählt zu den frühesten stilistischen Unterarten des Historismus, der
auf Kunst- und Architekturstile der vorausgegangenen zwei Jahrtausende
zurückgriff. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im Historismus
der frühe Tudorstil in eklektizistischer Form wieder aufgegriffen und
fand später auch in den ehemaligen britischen Kolonien und auf dem europäischen
Festland Verbreitung. Hotels
und Bahnhöfe,
aber auch private Wohngebäude wurden in diesem Neu-Tudorstil errichtet.
Im Englischen wird dieser als Tudor revival oder mock Tudor
bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist der Bahnhof Wrocław Główny in Breslau.
Im Mittelpunkt der Verbreitung der Neugotik stand ein umfassendes Bau- und
Einrichtungsprogramm, das bis in die Literatur und den Lebensstil Einzug hielt.
Die Formensprache
der Neugotik orientierte sich an einem idealisierten Mittelalterbild. Ihre
Blüte hatte sie in der Zeit von 1830 bis 1900. Unter der Auffassung, an
Freiheit und Geisteskultur mittelalterlicher Städte anzuknüpfen, errichtete man
in neugotischem Stil vor allem Kirchen, Parlamente, Rathäuser und
Universitäten, aber auch andere öffentliche Bauten wie Postämter, Schulen oder Bahnhöfe.
Nach Erwin Panofsky war das Gothic Revival von einer
romantischen Sehnsucht nach einer nicht mehr zurückzuholenden Vergangenheit
geprägt, wohingegen die Renaissance danach getrachtet habe, aus dem
Alten eine neue Zukunft abzugewinnen...
Etc. etc.
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