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Zurück in der Realität
Mit dem Bahnhofsgebäude geht es langsam voran. Der anfangs euphorische Besitzer ist ernüchtert. Trotzdem will er nicht aufgeben.
Von Eric Mittmann und Heike Heisig
Erwin Feurer, der Eigentümer des Bahnhofsgebäudes in Leisnig, hält weiterhin an seinen Visionen fest. Auch wenn es in letzter Zeit eher ruhig um den eigenwilligen Freigeist aus der Schweiz und sein Projekt geworden ist, so finden sich hier und da Anzeichen eines Voranschreitens. So sehen Vorüberfahrende zum Beispiel ein Gerüst am Giebel des Bahnhofsgebäudes. „Dieses befindet sich in meinem Besitz und steht für die Restauration bereit. Vor allem der Balkon muss dringend in Ordnung gebracht werden", erklärt Erwin Feurer.
Gleichzeitig kann er von einigen Fortschritten im Inneren des Gebäudes berichten. „Wasser, Abwasser, Elektrik und Telekommunikation sind inzwischen angeschlossen. Auch ein Büro wurde eingerichtet." Die Fenster in diesem Raum seien erneuert beziehungsweise repariert worden.
An den Plänen des Schweizers hat sich nichts geändert: „Ich möchte den Bahnhof in eine Eingangspforte für eine historische Stadt verwandeln. Das Konzept dafür steht bereits seit Längerem. Es scheint allerdings noch immer nicht ganz verstanden worden zu sein."
Das von Feurer angesprochene Konzept sieht vor, das Leisniger Bahnhofsgebäude wieder nutzbar zu machen und als historisches Kulturgut zu erhalten. Der Schweizer möchte somit dabei helfen, Leisnig selbst als historische Stadt für Touristen attraktiver zu machen. Im weiteren Sinne sollen mit der Restaurierung auch Arbeitsplätze sowie Wohn- und Lebensraum geschaffen werden.
Bei der Präsentation seines Konzeptes stellte der Eigentümer in Aussicht, dass zwei bis sechs Wohnungen, zwei bis vier Geschäfte sowie zwei ständige Ausstellungen und eine Gaststätte im Westflügel des Gebäudes eingerichtet werden könnten. Auch in Leisnig hat es an dieser Stelle wie in vielen Bahnhofsgebäuden früher einmal Gastronomie gegeben.
Das größte Problem scheint weiterhin die Frage der Finanzierung zu sein. „Die Eigentümerschaft steht zwar finanziell gesund da, ist jedoch allein nicht in der Lage, die Restauration des Leisniger Bahnhofs umfassend zu gewährleisten", so Feurer. Besagte Eigentümerschaft besteht aus der Com Media Vision AG und dem International Burnout Fund, deren Geschäftsführer Erwin Feurer selbst ist.
Visionär lässt sich nicht ausbremsen
Wie der Besitzer des Bahnhofes erklärt, befinden sich nun zwar einige ideelle Unterstützer in Wartestellung, „ein paar Schweizer Investoren sind jedoch nach einigen Komplikationen auf Abstand gegangen". Feurer schätzt, dass 320 000 Euro nötig sind, um den Bahnhof herzurichten.
Trotz dieser Startschwierigkeiten hält der Schweizer an seinen Plänen fest, selbst wenn seine anfängliche Euphorie einer gewissen Ernüchterung gewichen ist. „An einen Verkauf denke ich nicht. Die vergangenen Ereignisse haben mich jedoch aufgeweckt: Wenn man mich nicht will, dann müssen wir eben jemand Besseren finden, der akzeptiert wird", so der Schweizer.
Feurers Konzept strebt eine Umgestaltung Leisnigs nach dem Vorbild von Städten wie Pirna, Görlitz oder Bautzen an, die ihren Aufschwung „einer konsequenten, die unbestrittenen Vorzüge hervorhebenden Positionierung" zu verdanken haben. Dabei soll die Wiederbelebung des Bahnhofs allem Anschein nach jedoch nur ein erster Schritt sein. So heißt es in der Lagebeurteilung zum Konzept des Bahnhofseigentümers: „Es ist der Tag des offenen Denkmals und von etwa 12 bis 18 Uhr war die Stadt Leisnig an diesem bedeutenden Tag mehr oder weniger ‚leergefegt'..." Und weiter: „Grundsätzlich sollte festgestellt werden, ob dieser Zustand erwünscht ist und dem Willen der Bevölkerung entspricht. Im Sinne einer prosperierenden Stadt sollte hier meines Erachtens jedoch gegengesteuert werden..."
In Leisnig werden die Veränderungen am Bahnhofsgebäude durchaus bemerkt. Das ist schon seit rund 20 Jahren ein Sorgenkind von Nachbarn, Nutzern und Stadträten. Diese überlegten anfangs, ob die Kommune das Objekt kaufen sollte und wie es genutzt werden kann. Weil kein vernünftiges Konzept zustande kam, ist die Immobilie mehrfach verkauft worden. Lediglich Feurer hat bislang selbst angepackt und um Unterstützung geworben.
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Feurer Fine ArtErwin FeurerEgnacherstrasse 79CH-9320 Frasnacht0041 79 335 08 12 (Natel)0041 71 470 05 03 (Tel/Fax)web: www.kultur-palast.chmail: kultur-palast@bluewin.ch
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