„Utopien sind Wunschbilder, die der Gegenwart weit enteilen, das Mögliche im Wirklichen erkunden und Blaupausen einer anderen und besseren Zukunft liefern. In ihnen verrät die Gesellschaft nicht nur wie sie ist, in ihnen befindet sie auch darüber, wie sie sein soll. Indem sie sich den restriktiven Bedingungen der Realität entziehen, einen radikalen Bruch mit Gegenwart und Vergan- genheit vollziehen und eine ideale Gegenwelt zu ihnen aufbauen, setzen Utopien alte Denk-, Handlungs- und Sehgewohnheiten außer Kraft und unbe- kannte Wahrnehmungs-, Hör- und Sichtweisen ins Werk. Meist kommen sie zum Zug, wenn Denken und Sein, Möglichkeiten und Wirklichkeit sich im krassen Missverhältnis befinden und das „historisch-gesellschaftliche Sein" gesprengt und verändert werden muss."1
1 Rudolf Maresch, Zeit für Utopien, in Maresch / Rötzer 2004
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