Der Schweizer Besitzer hat über die Nutzung Gespräche mit der Stadt geführt. Aber noch fehlt das nötige Geld.
Von Tina Soltysiak
Der Anblick des Leisniger Bahnhofes hat sich seit dem Besitzerwechsel ein bisschen gebessert, da unter anderem die Fensterscheiben ausgetauscht worden sind. Dennoch steht der Schweizer Eigentümer Erwin Feurer vor einer großen Herausforderung. Dies betrifft sowohl die weitere Instandsetzung als auch die künftige Nutzung des Gebäudes. Kürzlich traf er sich mit Bürgermeister Tobias Goth (CDU) und Ortsvorsteher Michael Heckel zum Gespräch. „Es besteht Einigkeit darüber, dass der Bahnhof Leisnig historisch, denkmalpflegerisch und strategisch für die Stadt Leisnig eine sehr große Bedeutung besitzt“, so Feurer.
Michael Heckel ist Vorsitzender der Ile-Region Sachsenkreuz plus. Er hatte angedeutet, dass bei Vorlage eines konkreten Nutzungskonzeptes beziehungsweise Projektes durch Feurer, eine Förderung von 40 Prozent der dafür anfallenden Gesamtsumme möglich wäre. Das gibt dem Schweizer neuen Mut. „Konkret bin ich jetzt an der Ausarbeitung eines Projekts, das nebst Wohnungen und Gewerberäumen auch Ausstellungsräume für die schlummernden Kunstschätze der Stadt Leisnig vorsieht“, sagt er. In der Kommune würden laut Tobias Goth ansprechende Räume für zahlreiche Bilder oder Sonderausstellungen fehlen.
Probleme bei der Finanzierung
Doch dieses Fördergeld sei nur ein – wenn auch wichtiger und hilfreicher – Tropfen auf den heißen Stein. „Selbst wenn wir die Förderung von 40 Prozent in Anspruch nehmen, die sich gemäß meiner Informationen auf eine Obergrenze von 200000 Euro beschränkt, werden wir damit nicht ans ersehnte Ziel gelangen. Realistisch betrachtet werden wir schrittweise weiterfahren müssen“, so Feurer.
Doch bevor das projektbezogene Fördergeld fließen kann, muss zunächst das Gebäude wieder so weit auf Vordermann gebracht werden, dass es sinnvoll und gefahrlos nutzbar ist. Denn das weitaus größere Geldproblem bestehe laut Erwin Feurer nach wie vor in der Finanzierung der dringend notwendigen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten. Dennoch will Erwin Feurer weiterhin im Bahnhof werkeln: „Als Nächstes möchte ich die dringendsten Reparaturen und die Erschließung von Elektrik, Wasser und Abwasser sowie Telekommunikation bewerkstelligen.“ Zudem gebe es dringliche Arbeiten: „Wie sich erst kürzlich zeigte, ist der Zustand des Balkons desolat. Er versucht, soviel wie möglich selbst zu erledigen. So hat er Anfang des Jahres gemeinsam mit seinem Sohn begonnen, das Gebäude von altem Gerümpel und Schmutz zu befreien. Seit Ende des Jahres ist der Schweizer Eigentümer des Hauses. Er hatte den Bahnhof bei einer Auktion ersteigert.
Erwin Feurer strebt gemeinsam mit Tobias Goth und Michael Heckel eine den Bedürfnissen der Öffentlichkeit angemessene und nachhaltige Nutzung des Bahnhofs als Kommerz-, Wohn- und Kulturzentrum an. Die Entwürfe für das Grobprojekt möchte er den Vereinen und verschiedenen Interessensvertretern in der Stadt und der Umgebung zukommen lassen und sie um eine Stellungnahme bitten. Es sei ihm wichtig, diese Institutionen in das Vorhaben einzubinden.